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Veranstaltungen

Tanztee für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen

Das Parkett wartet. Nachdem die ersten Tanztee-Veranstaltungen der Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz so gut besucht waren und den Teilnehmenden viel Freude bereitet haben, warten das Parkett und die Netzwerkpartner:innen wieder gespannt auf die kommenden Anmeldungen. Am  7. Februar, 17. April und 19. Juni 2024 von 15 bis 17:30 Uhr findet im Gemeindehaus der katholischen Kirchengemeinde St. Margareta, Bahnhofstraße 111-113, Lengerich in Kooperation mit dem Tanzcentrum „Ihr Team“ GmbH erneut ein Nachmittag mit Musik, Kaffee und Kuchen statt. Neben Tanz und Musik können sich die Betroffenen und die Angehörigen von Menschen mit Demenz austauschen und untereinander vernetzen. Interessierte sind herzlich eingeladen.

Eine Anmeldung unter Demenz-Tanz@lwl.org oder unter
Tel. 0152-04116289 ist erforderlich.
Für die Bürgerinnen und Bürger aus Lengerich besteht die Möglichkeit, über das Projekt „Radeln ohne Alter“ mit der Rikscha zum Tanztee gefahren zu werden.
Hierzu wenden Sie sich bitte an die Initiative „Radeln ohne Alter“ unter Tel. 05481-98 616 oder
per E-Mail: radelnohnealter@heimatverein-lengerich.de

Ein plakat mit skizzierten tanzenden Menschen

Faszinierende Mittelalterburg aus 90.000 Streichhölzern

Eine mittelalterliche Burganlage mit Zugbrücken und beweglichen Toren aus mehr als 90.000 Streichhölzern, 1,50 m hoch, fasziniert wohl jeden Menschen. Es ist ein außergewöhnliches Kunstwerk, das Andreas Stys in zwei Jahren geschaffen hat. Viel Phantasie gehört dazu, noch mehr Geschicklichkeit, Konzentration und Geduld. Dafür erhielt der 57-jährige Künstler große Wertschätzung bei der Ausstellungseröffnung am 7. August in der LWL-Klinik Lengerich.

In der Burganlage gibt es viel zu entdecken: Ritter in Aktion, Pferde und Fabelwesen, ein Königspaar und Höflinge, eine Schnee-Eule, Spinnen und auch Skelette. Das lässt Groß und Klein sicher staunen, vor allem, wenn man selbst schon eine Burg gebaut hat, Burgruinen gerne erkundet oder mit Ritterromanen und -filmen in eine Abenteuerwelt versinkt.

Das Material hat Andreas Stys selbst zusammengestellt: Pappe, Streichhölzer und Reibflächen von 2700 Streichholzschachteln, ein scharfes Cuttermesser, eine Wasserwaage, eine Bohle und 23 Flaschen á 0,5 Liter Leim. Aus den Reibflächen hat der Künstler rund 11.000 rautenförmige Dachziegel geschnitten, exakt gleich groß. Lachend bemerkt er, er sei Gerüstbauer und Dachdecker gewesen. Bescheiden ist er, sein großes Talent ist anderen jedoch längst bekannt: So hat er zum Beispiel eine wunderschöne Mühle gebaut, ein Insektenhotel, das einer Kathedrale ähnelt und das seinesgleichen sucht sowie bemerkenswerte Vogelfutterhäuser. Sie haben längst Käufer gefunden. Andreas Stys malt auch, fertigt Strohhalmbilder nach Originalgemälden an und baut Möbel. Kreativ sei er immer gewesen, erzählt Stys. Doch erst als Leistungsberechtigter des LWL-Wohnverbundes Kreis Steinfurt habe er regelmäßig mit großer Freude gebaut. Neue Pläne hat Andreas Stys längst, und zum Glück ist in seiner Wohnung wieder Platz für neue Werke, denn die große Burg wird jetzt im Foyer der Verwaltung der LWL-Klinik Lengerich, Parkallee 10, 49525 Lengerich ausgestellt. Das Kunstwerk kann montags bis freitags von 8 – 17 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist kostenfrei.

Zum Bericht vom 30.08.2023 in der WDR-Lokalzeit-Mediathek

Eine etwa 1,50 m hohe Streichholzburg, dahinter steht ein Mann

Solidaritätsbekundung für Frieden

Mehr als 200 Mitarbeiter:innen, Patient:innen und Bewohner:innen, die Betriebsleitung der LWL-Klinik und die Einrichtungsleitungen des LWL-Pflegezentrums und des LWL-Wohnverbundes versammelten sich Dienstag (15. März) vor dem Hauptportal und stellten das Friedenszeichen ☮ nach. "Fassungslos sehen wir die Bilder aus dem Krieg in der Ukraine. Bilder von Gewalt und Not. Der Angriff auf die Ukraine verstößt gegen die Prinzipien des Völkerrechts und der Humanität. Dafür gibt es keine Rechtfertigung. Stoppt den Krieg! Frieden für die Ukraine und ganz Europa!" fordert der Personalrat, der die Veranstaltung initiiert hatte.

Eine Menschengruppe stellt auf einer Rasenfläche das Friedenszeichen

Aktives Erinnern jedes Jahr am 21. September

Der Lengericher Gedenpfad erinnert an die staatlich organisierten Krankenmorde während der Zeit des Nationalsozialismus und informiert über das erlittene Unrecht. Mitarbeiter:innen der damaligen Provinzialheilanstalt Lengerich waren beteiligt und tragen Mitschuld. Sie haben Meldebögen über psychisch kranke Menschen ausgefüllt, bei der Organisation der Krankentransporte geholfen und auf diese Weise die „Euthanasie“ genannten Krankentötungen mit vorbereitet. Ein blaues Minus - (Leben) oder ein rotes Plus + (Tod) auf den Meldebögen entschied in Berlin über Leben oder Tod. Namentlich bekannt sind 440 Patienten und Patientinnen, die aus dieser Klinik mit dem Ziel der Tötung abtransportiert wurden.
Es ist unbegreiflich, dass diese schrecklichen und nicht entschuld-baren Verbrechen gegen psychisch kranke Menschen geschehen konnten und dass sich viele der Täter nach 1945 weder menschlich noch juristisch verantworten mussten.
Betroffene und Angehörige mussten es als Unrecht empfinden, dass die geschichtliche Aufarbeitung erst mit Jahrzehnten der Verzögerung begann.

Das gedenkende Erinnern besonders an jedem 21. September, dem Tag, als 1940 die ersten sieben jüdischen Patienten geholt wurden, verpflichtet die LWL-Klinik Lengerich und alle Mitarbeitenden auch im beruflichen Handeln heute.
Zwei Fragen stellen sich immer wieder neu:
Wofür steht die Klinik ein? Wonach richten wir unser Handeln aus?

Eine Metallplatte mit vielen Namen in Schwarz. In der Mitte ist ein Schwarz-Weiß-Foto von Bahngleisen

Impressionen von der Lichtinstallation am 25. November 2021 / Orange the world